Schule ist dazu da, jedes Kind im Rahmen seiner Möglichkeiten angemessen auszubilden. Es gibt nicht „die beste Schule“, sondern nur für jedes Kind „die jeweils beste Schule“. Die Entscheidung, diese zu wählen, kann Ihnen niemand abnehmen.
Wir wollen Sie aber im letzten Grundschuljahr Ihres Kindes umfangreich beraten und den Entscheidungsprozess begleiten. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, sich an den weiterführenden Schulen direkt zu informieren. Wir hoffen, dass Sie mit diesen Hilfen „die jeweils beste Schule“ für Ihr Kind finden. Folgende Handreichungen sollen Ihnen einen Überblick über das letzte Grundschuljahr verschaffen:
- Zeitlicher Ablauf beim Übergang von Klasse 4 nach Klasse 5
- Voraussetzungen zum Besuch des Gymnasiums
- Entscheidungshilfen für Eltern
- Beobachtungsbogen für Eltern
1. Zeitlicher Ablauf beim Übergang von Klasse 4 nach Klasse 5
Elterninformationsveranstaltung der Grundschule | vor Beginn der Weihnachtsferien |
Antrag auf Aufnahme in eine Förderschule (für Kinder mit Behinderungen oder Beeinträchtigungen) | bis 15. Dezember |
Einzelberatung durch die Grundschule | bis 25. Februar |
Abgabe des Anmeldeformulars | bis 5. März |
Erneute Beratung durch die Grundschule, falls der gewählte Bildungsgang von der Eignungsempfehlung der Grundschule abweicht | sofort im Anschuss |
Mitteilung der Eltern an die Grundschule über die endgültige Bildungsgangwahl | bis 5. April |
Konferenz zur Verteilung der Schulplätze unter Leitung des Staatlichen Schulamtes | bis Ende Mai |
Information der Eltern über die aufnehmende Schule | (einheitlicher Termin in jedem Schulamtsbereich, spätestens jeweils bis zum 19. Juni) |
2. Voraussetzungen zum Besuch des Gymnasiums
Fachliche Kriterien
Der Notendurchschnitt sollte nicht schlechter als gut (Note 2) sein. In den Fächern Deutsch, Mathematik und Sachunterricht sollten mindestens in 2 dieser Fächer gute (Note 2) bis sehr gute (Note 1) Leistungen erbracht werden. Bei befriedigenden Leistungen (Note 3) in einem dieser Fächer sollten mögliche Problematiken angesprochen werden.
Allgemeine Kriterien
Neben den fachlichen Kompetenzen sollte Ihr Kind in der Lage sein, selbstständig und eigenverantwortlich zu arbeiten und einen verantwortungsbewussten Umgang mit Lernmaterialien pflegen.
- Ihr Kind sollte eine positive Lernentwicklung während der Grundschulzeit erkennen lassen.
- Ihr Kind sollte Freude und Eigenmotivation im Schulleben zeigen.
- Ihr Kind sollte fähig sein, konzentriert und ausdauernd im Unterricht und bei den Hausaufgaben zu arbeiten.
- Ihr Kind sollte Interesse an neuen Lerninhalten und – methoden haben.
- Ihr Kind sollte in der Lage sein, kooperativ mit anderen Schüler/innen zu arbeiten.
3. Entscheidungshilfen für Eltern ( Leitfragen)
- Hat mein Kind die Grundschuljahre ohne Schwierigkeiten bewältigen können?
- Geht mein Kind in der Regel gerne zur Schule?
- Kommt mein Kind im Allgemeinen allein mit den Hausaufgaben zurecht?
- Erledigt es seine Hausaufgaben zügig und sorgfältig?
- Hat mein Kind Freude daran, (kann es) sich über einen längeren Zeitraum mit Tätigkeiten wie Lesen, Schreiben, Rechnen, Basteln, Malen, Musizieren zu beschäftigen?
- Hatte mein Kind in den Fächern Deutsch, Mathematik und Sachunterricht in der Regel gute bis sehr gute Noten?
- Traue ich meinem Kind zu, einiges mehr für die Schule zu tun als bisher?
- Hat mein Kind den Wunsch, ein Gymnasium zu besuchen?
- Kann mein Kind mit Leistungsversagen umgehen? (Niederlagen)
- Kann mein Kind längere Zeit mit Freunden, Geschwistern, Eltern etwas spielen, bei dem alle aktiv beteiligt sind?
- Kann mein Kind Aufgaben in einer vorgegebenen Zeit lösen?
- Ist mein Kind vielseitig interessiert und sucht sich selbstständig Informationen?
4. Beobachtungsbogen für Eltern
Die Aufzählung verschiedener Aspekte soll Ihnen eine Hilfe bei der Entscheidung über den weiteren schulischen Bildungsweg Ihres Kindes sein.
Kreuzen Sie an, welche Aussagen Ihrer Meinung nach auf Ihr Kind zutreffen und bringen Sie diesen Bogen zu dem Beratungsgespräch am Ende des Schulhalbjahres mit.
Beobachtungen bei den Hausaufgaben:
Mein Kind …
arbeitet meistens selbstständig | O | arbeitet nach Aufforderung selbstständig | O | arbeitet in der Regel nur nach Aufforderung | O |
benötigt keine Hilfe | O | lässt sich gerne helfen | O | wartet, bis Mutter oder Vater Zeit haben | O |
arbeitet meistens fehlerfrei | O | muss häufig korrigiert werden | O | arbeitet fehlerhaft | O |
arbeitet flott | O | benötigt lange Zeit | O | arbeitet sehr langsam | O |
achtet selbst auf die äußere Form (Schrift, Sauberkeit) | O | muss angehalten werden, sauber und ordentlich zu arbeiten | O | arbeitet sehr unordentlich und unsauber | O |
übernimmt freiwillige Aufgaben | O | macht ab und zu mehr Aufgaben als Pflicht sind | O | erledigt nur das unbedingt Notwendige | O |
könnte schwierigere Aufgaben leisten | O | empfindet die Qualität der Aufgaben als angemessen | O | ist mit dem Schwierigkeitsgrad der Aufgaben häufig überfordert | O |
hat die Hausaufgaben in sehr kurzer Zeit erledigt | O | empfindet die Menge der Aufgaben als angemessen | O | ist mit der Menge der Hausaufgaben oft überfordert | O |
Beobachtungen zum Lernverhalten:
Mein Kind …
fasst sehr schnell auf | O | hat ein recht gutes Auffassungsvermögen | O | benötigt viel Zeit und viele Erklärungen zum Verständnis | O |
behält Gelerntes gut und lange | O | muss oft wiederholen und üben, um Gelerntes zu behalten | O | vergisst trotz vieler Übungen und Wiederholungen schnell | O |
übt freiwillig | O | übt bei Interesse | O | übt nur unter Druck | O |
ist am Lernerfolg interessiert und gibt bei Schwierigkeiten nicht auf | O | lässt sich häufig entmutigen und verunsichern | O | gibt schnell aus (“das lerne ich nie”) | O |